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Regelmäßige Baukontrollen bei sinkenden Temperaturen wichtig

Hausbau im Winter: Beheizen der Baustelle vertraglich regeln

Bauherrengespräch bei einer BaubegleitungBild größer anzeigen
Bei winterlichen Temperaturen besonders wichtig: eine regelmäßige BaukontrolleFoto: Verband Privater Bauherren e.V. (VPB)

Das Bauen bei fallenden und winterlichen Temperaturen hat seine Tücken, denn viele Baustoffe haben eine vom Hersteller vorgegebene Verarbeitungstemperatur. Die meisten Baustoffe können bis 5 Grad Celsius eingesetzt werden. Darunter nicht mehr. Das Problem im Winter sind die Abbinde- und Trocknungszeiten. Ein Estrich oder Putz beispielsweise braucht mehrere Tage zum Abbinden (zu erhärten) und mehrere Wochen, um durchzutrocknen. In dieser Zeit darf die Temperatur nicht unters Limit sacken. Und gerade das klappt oft nicht. Vor allem bei Bauarbeiten, die um den Gefrierpunkt herum erledigt werden, sind bei späteren Baukontrollen häufig frostbedingte Schäden festzustellen. Dazu gehören Risse, unzureichende Erhärtung und Festigkeit oder fehlende Untergrundhaftung (Hohlstellenbildung).

Heizung sorgt für optimale Verarbeitungstemperatur
Maßgeblich für die Verarbeitungstemperatur sind nicht nur die Lufttemperatur rings ums Gewerk, sondern auch die Außentemperatur und die Bauteiltemperatur, also eine komplexe Mischung, die die Bauarbeiter im Blick behalten müssen. Damit die Temperatur nicht unter die kritische Marke sinkt, hilft nur Heizen. Doch damit muss die Baufirma rechtzeitig anfangen, denn sonst kühlt der Bau erst aus und muss dann wieder unter Einsatz von viel Energie aufgeheizt werden. Geeignet sind elektrische Heizgebläse oder die hauseigene Heizung, wenn diese schon funktioniert. Nicht ideal sind Gasheizer, denn sie produzieren mit jedem Liter Gas, den sie verbrauchen, nicht nur Wärme, sondern auch einen Liter Wasser; der muss zusätzlich beseitigt werden und verzögert die Trocknung entsprechend.

Konsequentes Lüften verhindert Schimmel
Problematisch ist auch noch ein anderer Aspekt: Wenn die Warmluft nach oben steigt, dann zieht sie die Feuchtigkeit mit in die höheren Etagen, wo sie kondensiert, sobald sie auf kalte Flächen trifft. An diesen Stellen siedelt sich dann bevorzugt Schimmel an. Vermeiden lässt sich das nur durch konsequentes Lüften und gleichmäßiges Heizen aller Räume.

Regelung für Baustellen-Heizkosten am besten schon vor Vertragsschluss besprechen
Das Heizen der Baustelle kann teuer werden. Normalerweise sollte die Baufirma die Kosten dafür tragen. Besser ist es aber, das Thema vor Vertragsschluss zu besprechen und eindeutig zu regeln.

Feuchtigkeit durch Lüften entfernen
Ein weiteres Problem kann in der kalten Jahreszeit entstehen, wenn so genannte intelligente oder auch feuchteadaptive Dampfbremsfolien eingebaut wurden. Diese Folien sind so konzipiert, dass sie ihren Dampfdiffusionswiderstand deutlich reduzieren und extrem dampfdurchlässig werden, sobald auf einer Folienseite eine relative Luftfeuchte von 70 Prozent ansteht. Dieser Zustand, mit hoher relativer Luftfeuchte auf der Raumseite, tritt ein, sobald der Estrich eingebaut ist und mit dem Heizen begonnen wird. Die wärmegedämmten Gefache in der Dachgeschossdecke und den Dachflächen werden in dieser Situation quasi druckbetankt und können die Feuchtigkeit nicht in gleicher Geschwindigkeit nach außen abgeben, wie sie von unten eindringt. Weil der Dampf an der Innenseite der Unterspannbahn kondensiert, infolge der niederen Temperaturen gefriert und die Unterspannbahn dadurch vorübergehend diffusionsdicht ist, werden Dachaufbau und Dämmung durchfeuchtet und bilden so ideale Lebensbedingungen für Schimmelpilze. Auch hier gilt: Die Feuchtigkeit, die dem Estrich durch das Aufheizen ausgetrieben wird, muss konsequent weggelüftet werden. Reicht das nicht aus, sollten Trocknungsgeräte zur Reduzierung der Luftfeuchtigkeit eingesetzt werden.

Bauherren, die ihren Hausbau in einem Bautagebuch dokumentieren, sollten gerade in der Übergangszeit auch immer die Außenluft- und die Raumlufttemperaturen sowie die relative Luftfeuchte innen mit dokumentieren. Preiswerte Datenlogger, einer innen, einer außen, sammeln die nötigen Kenngrößen. Das erlaubt im Ernstfall, die Ursache für spätere Mängel zu rekonstruieren. Hat die Firma die Baustoffe nämlich falsch eingesetzt, muss sie die Schäden auch in Ordnung bringen.

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Quelle: Verband Privater Bauherren e.V. (VPB)
 

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